Sportlicher Besuch an der Primarschule am Montagmorgen. Head Coach der Schweizer Eishockey-Mannschaft, Patrick Fischer, stellte sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler und nahm sich die Zeit, ihre mitgebrachten Utensilien zu unterschreiben.

RAHEL HEGGLIN

An der Abtwiler Primarschule lautet das Jahresmotto «Fit wie ein Turnschuh». Dies war der Anlass, den prominenten Gast für einen Besuch anzufragen. Praktisch waren dabei die Beziehungen einer Lehrperson. «Sie wohnt im gleichen Dorf wie Patrick Fischer und hat ihn gefragt, ob er für einen Morgen zu uns an die Schule kommen würde. Überraschenderweise sagte er sofort zu. Das hat uns sehr gefreut», so die Schulleiterin Eva Trost.

Feierlicher Empfang
Damit alle Schülerinnen und Schüler und auch die Kindergartenkinder genau wussten, wer zu Besuch kommt, wurde vorgängig über Patrick Fischer im Unterricht gesprochen. «Einzelne Klassen schauten sich auch das Sportpanorama von Anfang November an, indem Fischer zu Gast war», so Trost. Der grosse Moment war dann kurz nach der 10-Uhr-Pause. Alle Klassen, inklusive Lehrpersonen und einzelne Eltern versammelten sich in der Mehrzweckhalle. Als Fischer die Halle betrat, ertönte tosender Applaus aus dem Publikum und aus dem Boxen der Song von Bastian Baker «Here We Go!». Ein Hockey-Song, der für die IIHF-Eishockey-Weltmeisterschaft im Jahr 2020 komponiert wurde. Nach dem gebührenden Empfang nahm er lächelnd Platz. Man merkte ihm an, dass es ihm Freude bereitete, hier zu sein.

Beeindruckende Karriere
Die Schulleiterin führte ein kurzes Interview. Als Erstes forderte sie ihn auf, seine sportliche Laufbahn zu erzählen. Fischer erklärte, dass er bereits mit 3,5 Jahren das erste Mal auf den Schlittschuhen stand und mit 18 erstmals in der 1. Mannschaft für den EVZ spielen durfte. Danach folgten Stationen in Lugano, Davos, Nordamerika und Russland, ehe es ihn wieder in die Schweiz zurückzog. Mit 33 Jahren beendete er seine Karriere als Eishockey-Profi und startete als Coach. Erst noch als Assistenz-Trainer, später als Cheftrainer und ab 2016 als Nationaltrainer. Auf die Frage, welches seine Highlights als Trainer waren, erzählte er von der WM 2013, als er noch Assistenz-Trainer war. «Die Schweizer Mannschaft kam damals bis ins Finale. Das war ein unglaublich emotionales Erlebnis. Es zeigte, was man erreichen kann, wenn man als Team an sich glaubt und fokussiert bleibt. Auch der Empfang bei unserer Rückkehr am Flughafen Zürich war unglaublich.» Den Teamgeist strich Fischer bei sehr vielen Antworten immer wieder hervor. Ihm sei wichtig, dass die Spieler sich gegenseitig unterstützen, sich umeinander kümmern und sich helfen. «Um den Zusammenhalt innerhalb des Teams zu fördern, braucht es gegenseitige Wertschätzung. Diese braucht es bei Siegen, aber auch bei Niederlagen», so der Schweizer Eishockey-Trainer.

Herzige Fragen der Kinder
Nach rund zwanzig Minuten übergab Trost das Mikrofon an die Schülerinnen und Schüler. Nun durften sie ihre Fragen stellen. Fischer gab gekonnt auf Augenhöhe Antwort und zeigte mit Witz, dass ihm die Fragerunde Spass bereitet. So musste er lachen, als die Frage kam, ob er «hässig» werde, wenn der Gegner bereits nach dem ersten Drittel in Führung gehe. «Selbstverständlich hätte er es lieber umgekehrt. Aber es sei ein Spiel und da gehöre es dazu, dass man verliert oder im Rückstand sei. «Ich versuche meine Emotionen unter Kontrolle zu halten und ruhig zu überlegen, was es braucht, um das Ruder rumzureissen.» Bei der Frage, wie er die Spieler für sein Team aussucht, kam er wieder auf den Punkt des Zusammenhalts: «Es muss ein guter Teamplayer sein, der auch noch gut Hockey spielen kann.»

«Bleib dran und hör auf dein Herz»
Nach der lustigen Fragerunde der Schüler durften alle Kinder ihre mitgebrachten Utensilien unterschreiben lassen. Klassenweise stellten sie sich auf und streckten dem Nationaltrainer Kappen, Finken, Mäppli, ja sogar Turnschuhe zum Unterschreiben hin. Dazu gab es Erinnerungsfotos. Für alle Beteiligten war der Morgen ein grosses Highlight und ein Anlass, der in Erinnerung bleiben wird. Und auch Fischer kam gerne nach Abtwil: «Ich versuche die Kids zu inspirieren und ihnen zu zeigen, dass sie auf ihr Herz hören sollen. Manchmal braucht es Mut, aber man sollte den Träumen nachgehen. Das was man mit dem Herz macht, kommt gut.»

«Verfolge dein Ziel mit Leidenschaft und Herz»

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